Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens by Preston Douglas & Child Lincoln

Pendergast 12 - Fear - Grab des Schreckens by Preston Douglas & Child Lincoln

Autor:Preston, Douglas & Child, Lincoln [Preston, Douglas & Child, Lincoln]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783426417614
Herausgeber: Knaur eBook
veröffentlicht: 2013-05-27T22:00:00+00:00


38

Hölle und Verdammnis«, murmelte Lieutenant Vincent D’Agosta, während er im Flur des Hotels Murray Hill stand. Selbst auf dem Gang konnte er die Rufe und das elektronische Gequäke der Pressemeute unten auf der Straße hören, dazu einen Chor aus Sirenengeheul, Autohupen und diversem New-York-City-Lärm. Stunden waren seit dem Mord vergangen, und der Medienrummel wurde immer größer. Auf der Park Avenue staute sich der Verkehr vom Hotel bis zum MetLife Building, bestimmt war hier der Gaffereffekt am Werk. Das Hotel dröhnte von den Rotorgeräuschen der Hubschrauber, deren Suchscheinwerfer über das Gebäude huschten. Und Pendergast war verschwunden.

Warum waren die New Yorker so fasziniert von Verbrechen? Sie liebten solche Geschichten, verschlangen sie förmlich. Seit Tagen schon brachten die News und die Post reißerische Aufmacher über den Hotel-Mörder. Und jetzt das. Gott möge verhüten, dass die Verbrechensrate gegen null sank; die meisten Zeitungen der Stadt würden bankrottgehen.

Gleißendes Licht strömte aus Zimmer 516 auf den Flur, und hin und wieder sah D’Agosta die Schatten der Gestalten, die dort drin arbeiteten. Auch Gibbs war drin. Es war völliger Quatsch, dass man dem Mann während der Phase des Beweismittelsammelns Zutritt gestattet hatte – Leitungspersonal müsste der Zutritt grundsätzlich verweigert werden. Aber diesmal hatte Gibbs darauf bestanden, reinzugehen, trotz D’Agostas Bedenken. Verflucht, er selbst, der Leiter des Ermittlungsteams, war seit der ursprünglichen Entdeckung des Mordes nicht da drin gewesen.

»Hey, was soll das mit der scheiß Cola?«, blaffte er einen der Fingerabdruck-Spezialisten an, der den Flur entlangging. »Sie wissen doch, dass das Essen und Trinken am Tatort nicht gestattet ist!«

Augenblicklich eingeschüchtert, senkte der Mann den Kopf in jämmerlichem Gehorsam, drehte sich um und eilte mit der kalten Cola-Dose in der Hand über den Flur davon, traute sich aber nicht, daraus zu trinken.

D’Agosta sah, dass einige der anderen Detectives, die auf dem Flur herumstanden, Blicke wechselten. Na und, er war genervt, und er zeigte das. Es interessierte ihn einen Scheißdreck. Die ganze Sache mit Pendergast machte ihn wahnsinnig, die Art und Weise, wie er einfach verschwunden war. Einfach von der Bildfläche verschwunden war. Zusammen mit dem Täter. Und diese verrückte Theorie, dass sein Sohn der Mörder war … und doch, er hatte die Tat genau richtig vorausgesagt: Datum, Zeit und Ort.

D’Agosta war mit Pendergast schon auf vielen merkwürdigen Reisen gewesen, aber diese war die merkwürdigste von allen. Er war wirklich und wahrhaftig erschüttert. Obendrein machte ihm die noch gar nicht so alte Brustverletzung Beschwerden. Er tastete in seiner Tasche nach Schmerztabletten und warf noch ein paar mehr ein.

»Hallo, wer hat Ihnen erlaubt, hier einfach so reinzuspazieren, als gehörte Ihnen das Hotel?«, rief er einem forensischen Spezialisten im weißen Kittel zu, der sich gerade unter dem Tatortabsperrband hindurchduckte. »Schreiben Sie sich ein, verdammt noch mal!«

»Ja, Lieutenant, aber schauen Sie, ich hab mich eingetragen. Ich war nur kurz auf der Toilette –«

Sein Lächeln wurde von D’Agostas Ausruf abgewürgt: »Schreiben Sie sich noch mal ein!«

»Ja, Sir.«

D’Agosta wandte sich um – und sah plötzlich Pendergast. Seine hagere Gestalt war am anderen Ende des Flurs erschienen. Während er mit raschen Schritten näher kam, bekam D’Agosta ein mulmiges Gefühl.



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